Archiv für Juli, 2013

Live: In Flammen Open Air 2013 – Teil 1

Posted in Death Metal, Live with tags , , , , , on 18. Juli 2013 by Micha

In Flammen Open Air

04.-06.07. 2013 – Torgau, Entenfang

Nachdem das Chronical Moshers Open Air ja leider hochwasserbedingt abgesagt werden musste dieses Jahr, ist also das In Flammen Open Air der erste Campingausflug in diesem Jahr für mich. Also die Ausrüstung zusammengepackt und los gehts pünktlich am Donnerstag Vormittag; trotz diverser Verspätungen und rappelvoller Busse und Bahnen komme ich wie geplant am frühen Nachmittag auf dem Festivalgelände an.

Das Wetter der letzten Wochen ist allerdings auch am Entenfang nicht spurlos vorbeigegangen: Teile der Wiese stehen immer noch unter Wasser. Glücklicherweise bietet der Zeltplatz auch ohne diese abgesperrte Sumpflandschaft immer noch mehr als genug Platz für alle Besucher.

Ab und an bin ich sogar lernfähig. Deshalb suche ich mir nicht wie letztes Jahr im vorderen Bereich des Geländes ein Plätzchen, wo zwar die Wege schön kurz sind, aber auch der Lautstärkepegel so hoch, dass wahrscheinlich nur besonders abgehärtete Besucher überhaupt zum Schlafen kommen. Nein, stattdessen schleppe ich meinen Krempel schön ans hintere Ende. Dort bekomme ich auch im Vorbeilaufen gleich ein Bier angeboten – das ist ganz offensichtlich der richtige Platz, um mein Zelt aufzuschlagen.

Bei einem Bier bleibt es natürlich nicht an diesem Nachmittag, es bleibt noch nicht mal beim Bier. Deshalb könnte meine Erinnerung an das Warm-Up-Konzert auch ganz ganz leicht getrübt sein. Diese alljährliche Auftakt-Party findet ausnahmsweise nicht auf einem Ausflugsschiff auf der Elbe statt, da die Schifffahrt wegen des Hochwassers immer noch beeinträchtigt ist. Stattdessen geht die Busfahrt zum Brückenkopf in Torgau, wo auch 2006 das allererste In Flammen Open Air stattfand. Unterwegs gibt es noch ein schönes Fahrbier für alle – kein Wunder, dass bereits im Bus allerbeste Stimmung herrscht.

Brückenkopf Torgau

Ach so, ja, Musik gab es ja auch noch…

Da wären zuerst Inge & Heinz. Ja, ich habe mich auch gefragt, welche Art von Musik hinter diesem Namen steckt. Die Antwort laut Homepage: „Brutal Hard-Schlager“. Das bedeutet: Rammstein, Schlager und Metal in einen Topf werfen und kräftig umrühren, das Ganze mit schrillen Kostümen garnieren, fertig ist die Spaß-Band. Gut, wenn sowieso alle in feucht-fröhlicher Partylaune sind, ist das wahrscheinlich einigermaßen passend. Ich bin allerdings froh, als es vorbei ist.

Inge & Heinz

Danach wird es mit Bloodland wieder ernsthaft, und zwar mit klassischem Death Metal ohne Faxen. Schön fettes Geballer der alten Schule versetzt das Publikum in Bewegung und lässt die Haare ordentlich fliegen. Ein guter Auftritt, der richtig Spaß macht.

Den Abschluss bilden The Soulscape Project mit ihrem laut Facebook-Seite ersten Live-Auftritt überhaupt. Die Leipziger machen eine sehr interessante Mischung aus melodischem Post Metal und Black Metal. Als Party-Musik vielleicht nicht unbedingt die naheliegendste Wahl, was womöglich der Grund dafür ist, dass sich der Club so langsam etwas leert trotz des wirklich guten Gigs.

The Soulscape Project

Zurück geht es wieder mit dem Bus zum Festivalgelände, wo die Party noch lange nicht zu Ende ist. Kein Wunder, hat doch die Bar mit integrierter Metal-Disco wie auch in den anderen Nächten durchgehend geöffnet.

Kochen mit Phil

Posted in Fun with tags , on 17. Juli 2013 by Micha

Cooking Hostile!

Heavy Metal – Die Bands. Die Fans. Die Gegner.

Posted in Uncategorized with tags , on 15. Juli 2013 by Micha

Roccor-Heavy Metal

Ab und zu lese ich auch mal ein Buch. Müsst ihr es nicht mehr tun. Denn um es gleich vorweg zu sagen: Wer dieses Werk nicht gelesen hat, verpasst nicht viel.

Dieses Buch, „Heavy Metal – Die Bands. Die Fans. Die Gegner“ ist die gekürzte und (wahrscheinlich) vereinfachte Version der Dissertation von Bettina Roccor, die unter dem Titel „Heavy Metal – Kunst. Kommerz. Ketzerei“ veröffentlicht wurde. Der Untertitel ist also ausnahmsweise mal wichtig.

Das Buch ist 1998 erschienen und nur noch antiquarisch erhältlich. Bei den üblichen Versandhändlern im Netz ist es aber relativ problemlos und noch einigermaßen preiswert zu bekommen, ich habe für mein Exemplar gut 6 Euronen gezahlt. Für die Dissertation dagegen muss doch ein deutlich höherer finanzieller Aufwand betrieben werden, da werde ich wohl irgendwann nochmal die Fernleihe bemühen.

Den größten Teil des Buches nimmt eine Darstellung der Geschichte des Metal sowie eine Beschreibung der verschiedenen Subgenres ein. Ein weiteres großes Kapitel befasst sich mit der Fankultur, u.a. dem sozialen Hintergrund der Fans, deren Ansichten zum Thema Metal und dem Äußeren, dem Werdegang von Fans und typischen Szene-Treffpunkten. Weitere Abschnitte drehen sich um kommerzielle Aspekte, Texte und Plattencover sowie die Argumente oder doch eher Vorurteile der Gegner.

Was stört mich also? Erst mal die Fehler – schon beim ersten Durchblättern sind mir einige Patzer bei den Namen von Musikern, Album- und Songtiteln aufgefallen. Zum Beispiel hieß der erste Bassist von Metallica nicht McGoovney. Das könnte man ja noch als unwichtige Flüchtigkeitsfehler abtun, wenn mir nicht auch beim genaueren Lesen einige fragwürdige Behauptungen aufgefallen wären. So wird San Francisco als Schwerpunkt der Death-Metal-Szene bezeichnet, während der Florida-Death Metal nicht explizit erwähnt wird. Im Kapitel über Black Metal (im Buch konsequent und gewöhnungsbedürftig „Blackmetal“ genannt) werden Morbid Angel und Deicide ausführlich erwähnt, während Bathory komplett unter den Tisch fällt.

Gelegentlich verwendet die Autorin eine äußerst… nun ja… blumige Sprache. Über Morbid Angel z.B. schreibt sie:

Von Angesicht zu Angesicht wirken die krankhaften Engel, als wäre mit ihnen nicht gut Kirschen essen: Wer einmal in die stechenden Augen dieser finsteren Gestalten geblickt hat, dankt der Göttin für jeden Tag, der ihn davor bewahrt, einem von ihnen nachts in einer unbeleuchteten Unterführung zu begegnen.

Natürlich muss ein Sachbuch, das sich an ein allgemeines Publikum richtet, auch interessant geschrieben sein, aber hier schiesst sie doch über das Ziel hinaus.

Der interessanteste Teil des Buches ist der über die „Gegner“. Es ist heutzutage, wo jede Dorfzeitung das Sommerloch mit Berichten über das Wacken Open Air füllt und man Band-Shirts bei H&M und im Blöd-Markt kaufen kann, kaum noch vorstellbar, wie verbissen früher nicht nur christliche Fundamentalisten und Ultrakonservative, sondern auch die Mainstream-Presse wie der Spiegel gegen Metal angeschrieben haben („Hammermusik für Behämmerte“ – was für eine großartige Uberschrift!). Wer mehr dazu wissen will, dem empfehle ich allerdings „Verteufelter Heavy Metal“ von Reto Wehrli.

Wer sich auch nur etwas mit Metel auskennt, dem bietet dieses Buch jedoch wenig Neues. Und wer sich nicht auskennt (und auch allen anderen), dem würde ich eher die Dokumentationen von Sam Dunn empfehlen, die sind doch deutlich gehaltvoller als dieser schmale Band.

Necroccultus

Posted in Death Metal with tags on 1. Juli 2013 by Micha

Da habe ich doch kürzlich einen Review bei necroslaughter.de gelesen, und weil ich das immer so mache, wenn ich schon den passenden Link präsentiert bekomme, die besprochene EP bei Bandcamp gehört. Gut, dass ich mir dafür Zeit genommen habe, denn diese Veröffentlichung von Necroccultus ist wirklich mal richtig geiler Stoff für alle Freunde von Immolation und ähnlichem Todesblei.

Ich zitiere mal das Fazit:

Einfach ein kleines, kurzweiliges Highlight für 2013. Das kommende Album von NECROCCULTUS ist für mich bereits jetzt eine Pflichtveranstaltung.

Ja, und wenn mir jetzt noch jemand sagen könnte, wie ich bei Bandcamp Geld ausgeben kann, ohne dass ich mich bei PainPal anmelden muss, würde ich doch gerne meinen Obolus für diese EP entrichten…