04.-06.07. 2013 – Torgau, Entenfang
Nachdem das Chronical Moshers Open Air ja leider hochwasserbedingt abgesagt werden musste dieses Jahr, ist also das In Flammen Open Air der erste Campingausflug in diesem Jahr für mich. Also die Ausrüstung zusammengepackt und los gehts pünktlich am Donnerstag Vormittag; trotz diverser Verspätungen und rappelvoller Busse und Bahnen komme ich wie geplant am frühen Nachmittag auf dem Festivalgelände an.
Das Wetter der letzten Wochen ist allerdings auch am Entenfang nicht spurlos vorbeigegangen: Teile der Wiese stehen immer noch unter Wasser. Glücklicherweise bietet der Zeltplatz auch ohne diese abgesperrte Sumpflandschaft immer noch mehr als genug Platz für alle Besucher.
Ab und an bin ich sogar lernfähig. Deshalb suche ich mir nicht wie letztes Jahr im vorderen Bereich des Geländes ein Plätzchen, wo zwar die Wege schön kurz sind, aber auch der Lautstärkepegel so hoch, dass wahrscheinlich nur besonders abgehärtete Besucher überhaupt zum Schlafen kommen. Nein, stattdessen schleppe ich meinen Krempel schön ans hintere Ende. Dort bekomme ich auch im Vorbeilaufen gleich ein Bier angeboten – das ist ganz offensichtlich der richtige Platz, um mein Zelt aufzuschlagen.
Bei einem Bier bleibt es natürlich nicht an diesem Nachmittag, es bleibt noch nicht mal beim Bier. Deshalb könnte meine Erinnerung an das Warm-Up-Konzert auch ganz ganz leicht getrübt sein. Diese alljährliche Auftakt-Party findet ausnahmsweise nicht auf einem Ausflugsschiff auf der Elbe statt, da die Schifffahrt wegen des Hochwassers immer noch beeinträchtigt ist. Stattdessen geht die Busfahrt zum Brückenkopf in Torgau, wo auch 2006 das allererste In Flammen Open Air stattfand. Unterwegs gibt es noch ein schönes Fahrbier für alle – kein Wunder, dass bereits im Bus allerbeste Stimmung herrscht.
Ach so, ja, Musik gab es ja auch noch…
Da wären zuerst Inge & Heinz. Ja, ich habe mich auch gefragt, welche Art von Musik hinter diesem Namen steckt. Die Antwort laut Homepage: „Brutal Hard-Schlager“. Das bedeutet: Rammstein, Schlager und Metal in einen Topf werfen und kräftig umrühren, das Ganze mit schrillen Kostümen garnieren, fertig ist die Spaß-Band. Gut, wenn sowieso alle in feucht-fröhlicher Partylaune sind, ist das wahrscheinlich einigermaßen passend. Ich bin allerdings froh, als es vorbei ist.
Danach wird es mit Bloodland wieder ernsthaft, und zwar mit klassischem Death Metal ohne Faxen. Schön fettes Geballer der alten Schule versetzt das Publikum in Bewegung und lässt die Haare ordentlich fliegen. Ein guter Auftritt, der richtig Spaß macht.
Den Abschluss bilden The Soulscape Project mit ihrem laut Facebook-Seite ersten Live-Auftritt überhaupt. Die Leipziger machen eine sehr interessante Mischung aus melodischem Post Metal und Black Metal. Als Party-Musik vielleicht nicht unbedingt die naheliegendste Wahl, was womöglich der Grund dafür ist, dass sich der Club so langsam etwas leert trotz des wirklich guten Gigs.
Zurück geht es wieder mit dem Bus zum Festivalgelände, wo die Party noch lange nicht zu Ende ist. Kein Wunder, hat doch die Bar mit integrierter Metal-Disco wie auch in den anderen Nächten durchgehend geöffnet.